1993: KRIEGT EINER DIE WURST, IST‘S SICHER EIN HUND
Die Plakette von 1993 war die zehnte und letzte von Peter Travaglini.
Das Sujet dazu lieferte die Geschichte Nr.1 des Städtchens: der Überfall auf die Bank (damals
noch die Spar- und Leihkasse Büren). Der Dieb hatte aber kein Glück. Das Abtauchen in die
Aare konnte ihn nicht retten. Die Flucht endete kurz unterhalb der Holzbrücke. Die Plakette
zeigt die drei Hauptdarsteller dieser Sommer-«Komödie»: erstens den Taucher, der in der
Hand die vermeintlich gute Beute hält (die Kassierin hatte ihm Fanggeld gegeben), zweitens
den Hüter des Gesetzes mit der Miene «jetz het‘s äs», und schliesslich den Hund als der
Dritte im Bunde. Die Kräfteverhältnisse sind eindeutig: mit Flinte und Schwimmring ist klar,
wo die Sicherheit ist. Da gibt es kein Entkommen. Und wenn allenfalls ein Fluchtversuch unternommen
werden sollte, dann hilft ein bisschen mehr Druck auf den Luftschlauch. Wohin
es nach der Tat geht, zeigt der Schriftzug: hinter Gitter. Alles scheint geregelt. Oder etwa
doch nicht? Ein Blick auf die Füsse verrät, dass noch etwas mehr dahinter steckt. Nicht nur
der Taucher, sondern auch der Polizist und sein vierbeiniger Helfer haben ihre Füsse gegen
Schwimmhäute getauscht. Stehen etwa alle neben den Schuhen? Oder leben auch die Starken
auf glitschigem Grund? Oder ist ohnehin alles ein Sumpf? Da hilft kein noch so starker
Oberkörper, wenn mit den Füssen nur noch watscheln möglich ist. Lediglich für den Hund
spielt alles keine Rolle: Als Lohn für seine Dienste kriegt er zwar die Wurst, trotzdem bleibt er
aber kurz angebunden.