Dieses Motto beschreibt die Plakette des Büre Nöijohr 2022 – eine „erneunte“ Impression des grossen Grafikers Jean Marmier aus Büren an der Aare.
Man blickt in eine düstere Miene mit glasigen Augen – eine treffende Darstellung der schwierigen Zeit, die hinter uns liegt. Der starre, fast gierige Blick ist auf das gerichtet, was aus dem Flimmerkasten strahlt.
In der linken Hand erkennt man ein Kabel, dessen geschwungene Windungen den Schriftzug „Büre“ formen. Sein Anfang ist abgerissen, funktionslos – ein Symbol des sterbenden analogen Zeitalters. Das Kabel führt weiter bis zum Ansatz eines alten Telefonhörers, der zugleich den Körper formt. Auf seinem Weg bildet sich zusätzlich das Wort „Nöijohr“.
Die Jahreszahl sitzt wie eine kleine Fahne auf dem Türmli und weist die Plakette eindeutig als Produkt aus Türmliwil aus.
So stellt sich die entscheidende Frage:
„Empfangemer no oder strahle mer scho??“
Die Plakette greift die hitzigen Diskussionen rund um den Ausbau der Mobilfunkmasten (5G) auf – ein Thema, das viele erfreut und andere erzürnt.
Dabei bleibt dem Betrachter die Interpretation selbst überlassen:
📡 Sind es die „Empfänger“, die das Gute darin sehen und sich weder um den schmackhaften Fisch noch den geliebten Ring kümmern, weil sie von Saurons Auge mit vollem Empfang versorgt werden?
🧢 Oder verbirgt sich ein Skeptiker hinter der Figur – geschützt mit einem Aluminiumhut in Türmlidach-Form, der mit festem Griff das Kabel lenkt und sich gegen das digitale Funkgewitter zu wehren versucht?
Diese Plakette zeigt zwei Perspektiven, die gegensätzlicher nicht sein könnten.
Doch bei aller Diskussion soll eines bleiben:
Sie bringt uns am Büre Nöijohr trotz allem wieder zusammen – bei gutem Speis und Trank in unserem schönen Türmliwil. 🍻✨