Büre NöijohrBüre Nöijohr

Geschichte des Büre Nöijohr

Das Büre Nöijohr in Büren an der Aare ist eine über 400 Jahre alte Tradition und gilt als eine der ersten Fasnachten der Schweiz. Jahr für Jahr feiern wir am 1. und 2. Januar den Auftakt in ein neues Jahr – mit Chesslete, Umzug, Guggenmusik und vielen lebendigen Bräuchen.

Ursprünge und historische Wurzeln

In Büren gab es bereits vor der Reformation mit ziemlicher Sicherheit eine Fasnacht. Gleichzeitig war Büren – insbesondere Oberbüren – ein bekannter Wallfahrtsort mit einem wundertätigen Marienbild. Tot geborene Kinder wurden dort für kurze Zeit wiederbelebt und getauft, damit ihre Seelen nicht im "limbus puerorum" verharren mussten. Diese religiösen Vorstellungen und Bräuche prägten die Region über Jahrhunderte.

Mit der Reformation wandelten sich Glaubenspraxis und Volksbräuche. Vieles verschwand, anderes wurde umgedeutet oder in neue Formen überführt. Das Büre Nöijohr entwickelte sich in diesem Spannungsfeld weiter und hat über die Jahrhunderte immer wieder sein Gesicht verändert – die Freude am gemeinsamen Feiern ist aber geblieben.

Chesslete, Umzug und Nimmerselig

Zum Büre Nöijohr gehören mehrere feste Bestandteile:

  • Chesslete: In aller Frühe ziehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Schellen, Pfeifen und Trommeln durch die Gassen – ein lauter, fröhlicher Weckruf für das neue Jahr.
  • Umzug: Der kostümierte Umzug der "jungen Knaben" und später der ganzen Bevölkerung ist ein zentrales Element des Büre Nöijohr. Bunte Sujets, aktuelle Themen und viel Kreativität prägen die Strassen.
  • Nimmerselig: Am 2. Januar wird auf dem Marktplatz die Figur des Nimmerselig verbrannt – symbolisch für den Winter, das Alte und Schwere, das wir hinter uns lassen wollen.

Die Rolle der Türmliwilerzunft

Die Türmliwilerzunft Büren trägt heute einen wesentlichen Teil zur Organisation und Weiterentwicklung des Büre Nöijohr bei: vom Jahresmotto über den Umzug, die Plakette und das Rahmenprogramm bis hin zur Pflege der Tradition und der Zusammenarbeit mit Vereinen, Gastronomie und Behörden.

Trotz aller Veränderungen bleibt der Kern gleich: Das Büre Nöijohr gehört der Bevölkerung von Büren an der Aare – und allen, die mit uns feiern möchten.

Büre Nöijohr heute

Heute verbindet das Büre Nöijohr jahrhundertealte Tradition mit modernen Elementen: Guggenmusik, Kostümprämierungen, Kinderangebote, Social Media und digitale Angebote wie die Online-Broschüre oder Fotogalerien. So bleibt der Brauch lebendig – für aktuelle und kommende Generationen.

Hast du historische Fotos oder Erinnerungen zum Büre Nöijohr? Melde dich gerne bei uns – wir freuen uns über Zeitzeugenberichte und Bilder für unser Archiv.

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