Nun ja – was heisst hier schon Büre Nöijohr 2021?
Kalenderisch fand es selbstverständlich statt, aber nicht als reales Volksfest zum Jahresauftakt. Corona – oder genauer gesagt die Massnahmen zum Schutz vor dem Virus – machten eine Durchführung unmöglich.
Ein besonders schmerzhafter Einschnitt für einen Brauch, der in Büren an der Aare seit beinahe 500 Jahren besteht.
Trotz Absage waren sich das Büre Nöijohrskomitee und die Türmliwilerzunft einig:
Die Serie der Plaketten darf keine Unterbrechung erfahren.
Also wurde die Plakette 2021 wie in den Jahrzehnten zuvor umgesetzt.
Sie ist damit Erinnerungsstück an ein ausserordentliches Jahr – und gleichzeitig ein Zeichen der Hoffnung und Kontinuität für unser geliebtes Büre Nöijohr.
Das Motto
«Mir hei usbadet» — treffender könnte man die Situation kaum fassen.
Pandemie, Lockdown, Maskenpflicht und Distanzregeln hielten uns weiter im (Würge)Griff.
Das Ausbaden der aussergewöhnlichen Lage dauert(e) an…
Inspirieren liess man sich dabei von einem tatsächlichen Ereignis in Büren:
Die Entscheidung des Gemeinderates, das Schwimmbad in der Saison 2020 geschlossen zu lassen.
Ein Entscheid, der Unmut und Unverständnis in der Bevölkerung auslöste – und durch unglückliche Kommunikation («die Badi rentiert sowieso nicht») noch verschärft wurde.
Später wurde zwar doch geöffnet – aber der Beigeschmack blieb.
Oder anders gesagt:
👉 Das Kind war bereits mit dem Bade ausgeschüttet.
Das Plakettenmotiv
Eine unglückliche Figur sitzt in einer Badewanne.
Doch es fehlt das Wasser – denn die Versorgung funktioniert nicht.
Aus der Brause, dargestellt als typisches Stedtlidach, kommt kaum ein Tropfen.
Von oben kommt praktisch nichts – und sicher zu wenig, um Wohlgefühl auszulösen.
Eine eindeutige Symbolik:
Fehlt es da vielleicht an Druck auf der Leitung?
Gerade im letzten Jahr der Legislatur des damaligen Gemeinderates hätte Büren an der Aare viel Energie von oben gebrauchen können.
Es mangelte schliesslich nicht an Themen, die mit Nachdruck einer Lösung harrten…